Textur + Rhythmus der Altstadtfassade
Das Wissenschaftlich-Theologische Seminar wurde von 1972 bis 1975 unter Einbeziehung eines barocken Bürgerhauses erbaut und wird seitdem als Instituts- und Seminargebäude genutzt.
Eine energetische Sanierung und die Umwandlung einer kleinen Tiefgarage für die Erweiterung der Bibliotheksflächen wurden zum Anlass genommen eine Integration und Adaption der Baukörper und der Fassaden mit seiner Umgebung im Duktus der Altstadt zu fördern.
Unter Berücksichtigung der fünften Ansicht wurde der Gliederung der Gesamtbaumasse schon in den 70er Jahren einer großen Bedeutung beigemessen. Mit abgesetzten Dächern unterschiedlicher Höhe erreichte man eine typische Altstadtaufsicht.
Bei der Gliederung der Fassaden hingegen stand die bessere Belichtung der Seminarräume auf der Agenda und bestimmte die Fassaden mit baukörperlangen dunkler Fensterbänder, teilweise auch um die Gebäudeecken gelegt.
Der historische Blick durch die Heidelberger Altstadtgassen wird durch zueinander versetzte, meist barocke Baukörper entlang der mittelalterlichen Straßenführung bestimmt. Die klassische Lochfassade bestimmt das Bild. Die oft hellen Fassaden sind mit dunkel angelegten, barocken Fenstergewände belegt und ergeben in der Summe der Häuser die Altstadttextur, schaffen einen ortstypischen Rhythmus.