Bammental hat am südwestlichen Ortsrand entlang des Waldes ein naturnahes Grundstück für eine
inklusive Tagesstätte neben dem Fußballplatz der Gemeinde zur Verfügung gestellt. Betreiber des
Konzepts einer 6-gruppigen Kita für Kinder Ü3 und U3 ist der führende Bildungs- und
Gesundheitsanbieter SRH. Die modulare Struktur der Kita erlaubt eine spätere Erweiterung auf 8 – 10 Gruppen.
Neubau inklusive Kindertagesstätte am Wald, Bammental
- Drei Krippengruppen und zwei Kindergartengruppen mit Erweiterungsmöglichkeit 2021 -
Der Waldrand und seine Bedeutung für die Materialwahl
Die besondere Lage am Waldrand war maßgeblich für die Auswahl des Baumaterials. Die zweigeschossige Konstruktion ohne Unterkellerung wurde als vollständiger Holzbau konzipiert. Die Holzoberflächen wurden so weit wie möglich sichtbar zu belassen. Innenwände und Decken sind aus massiven Brett-Sperrholzplatten, die Außenwände wurden in Holz-Rahmenbau-Elementen
erstellt. Außen wurde der Baukörper einheitlich mit einer Lärche-Schalung mit mineralischem Anstrich verkleidet, der die natürliche Vergrauung des Holzes vorwegnimmt. Im Kontrast dazu wurden Loggien und Laibungen mit naturbelassener Lärche gestaltet.
Die Materialwirkung der hellen Holzflächen an den Wänden, Decken, Böden sowie den eigens entwickelten Einbaumöbeln wird im Innenraum durch ein Farbkonzept in Pastelltönen ergänzt.
Neben der naturorientierten Namensgebung der Kita-Gruppen nach Bienen, Igeln und Füchsen, erfolgt eine weitere Orientierung durch eine dezente farbliche Differenzierung der Vorplätze der Gruppenräume.
Räume zum Konzentrieren und Bewegen
Die sich zum Waldrand öffnenden Gruppenräume reihen sich entlang einer Erschließungszone mit Aufweitungen, die sich von Nord nach Süd durch das Gebäude erstreckt. An der Ostseite zur Straße fügen sich Spezial- und Nebenräume an. Die Erschließungszone wird mittig von der Eingangs- und Gemeinschaftsfläche durchbrochen, die auch das Treppenhaus umfasst. Dieses genügt nicht nur funktionalen Anforderungen, sondern kann mit seinen einladenden tiefen Stufen und großzügigen
Flächen als Bewegungs- und Veranstaltungsort genutzt werden.
Gruppenräume und Flure als Gemeinschaftsfläche werden in der Innenzone durch große Oberlichter und Lichtschächte mit Tageslicht durchflutet. Als Teil des Gesamtkonzepts wurden im Flur die Garderoben als Einbaumöbel entwickelt. Alle Gruppenräume verfügen über einen eigenen Schlafraum und einen Außenzugang, der im EG direkt in den Garten führt und im OG die U-dreijährigen auf die Loggia bringt.
In jedem Geschoss gibt es drei Konzentrationsräume, die von Kleingruppen für gezielte Entwicklungsschritte genutzt werden können. Die beiden Bewegungsräume sind mit einer Therapieschaukel und kleineren Turngeräten ausgestattet. Der Schallschutz zwischen den Räumen und Ebenen, genauso wie eine gute Raum-Akustik, wird durch akustisch wirksame Oberflächen an
Wand und Decke gewährleistet.
Fotos: Stephan Baumann